Einsingübung von Johanna

Heute möchte ich euch meine allerliebste Einsingübung verraten, die sich vor allem mit der Atmung und wie bringe ich meine Luft in Bewegung, beschäftigt. Ich verdanke sie und vieles meines Wissens und Könnens meiner wunderbaren Gesangsprofessorin und unterrichte das weiter, was ich an meiner eigenen Stimme auf der Bühne erfolgreich anwenden konnte und so mit voller Überzeugung an euch weitergeben kann. Meine Stimme funktioniert immer und die Technik ist abrufbar, egal wie schlecht meine Tagesverfassung, gesundheitlicher oder psychischer Zustand ist und das will ich mit meiner Art zu unterrichten, gerne mit euren Stimmen erreichen.

In dieser kleinen, sehr einfachen Übung geht es um die Atmung! Sie ist für uns Menschen lebenserhaltend wichtig und für uns Sänger, wie das Fundament eines komplexen Bauwerkes.

Die „normale“ Atmung, wie wir sie aus unserer durch häufiges Sitzen geprägten Lebensweise kennen, reicht für das Singen und seine Anforderungen (Crescendi, Fortissimi, Pianissmi, etc.) nicht aus. Bestimmte Körperaktivitäten wie Laufen, Springen, Schwimmen, etc. schärfen unsere Empfindung für „Kurzatmigkeit“, und fördern das Zusammenspiel von tiefen Atmungen und motorischen Vorgängen. Mein persönlicher Favorit ist allerdings Yoga- eine Praxis ideal zur Atemwahrnehmung und Atemschulung.

Wenn ihr also das tiefe Atmen während einer Körperaktivität trainiert, werdet ihr auch beim Singen weniger Mühe haben größere Luftvolumina einzunehmen.

Die Koordination von Atmung, Muskelaktivitäten und geistigen Anweisungen, die aus dem Gehirn an eure Stimmbänder gesendet werden, sind Grundlage dafür. Die Koordination beginnt also ab der erste Übung beim Üben:

  • Singe folgende Tonfolge auf dem Vokal u und wähle dazu ein bequemes Tempo: c-d-e-d-c (bequeme Mittellage) 
  • Atme durch den Mund mit der Mundöffnung A  ein, während sich deine Arme seitlich, mit den Handtellern nach oben, bis auf Schulterhöhe heben (als Hilfe, um deine Rippen zu öffnen und Luft rein zu lassen)- singe jetzt die vorherige Übung auf dem Vokal u ohne diese Körperhaltung zu verlassen.

Wiederhole dies Übung einige Male und in Abwechslung mit und ohne der Körperbewegung. Bei welcher Körperhaltung fiel dir das Singen leichter und/oder klangvoller?

  • Hebe deinen linken Arm diagonal in die Höhe (wie vorhin aber nur einen Arm), stütze die Faust deines rechten Armes an der seitlichen rechten Rippenmuskulatur ein und hebe dein rechtes Bein nach rechts, ca. 10 cm vom Boden. Es sollte sich so eine Diagonale vom linken Arm bis zu deiner rechten Fußspitze ergeben. Hier musst du auch balancieren und kannst somit nicht deine  Bauchmuskeln falsch fürs Singen einsetzen. Jetzt atme wieder durch das A ein und nimm wahr, was deine Rippenmuskulatur dabei macht. Bemerkst du, wie dein Atem zu fließen beginnt? Wechsle die Seite.
  • Als Variante kannst du die selben Töne (c-d-e-d-c) auf „u-o-u-i“ singen und diese Übung drei Mal auf einem Atem wiederholen.
  • Geh in Halbtonschritten aufwärts und abwärts mit der gesamten Übung.
  • Solltest du Verkrampfungen im Stimm-Apparat wahrnehmen, kreise die Fuß- und Handgelenke- (Bewegung der Hände, wie beim Reinschrauben einer Glühbirne)

Wozu das wieder gut sein soll erkläre ich euch gerne in einer persönlichen Stunde und noch vieles mehr…….

Online oder hoffentlich sehr bald Face to Face in unserem gemütlichen Studio.

Ich freue mich schon sehr darauf!

Alles Liebe, Johanna

Text © Johanna Kräuter